Frauenrechte und Gleichstellung der Geschlechter

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Geschlechter

In Deutschland gelten Frauen und Männer als gleichwertig. Aber auch wenn ein großer Teil der Frauen über eine gleiche oder höhere Ausbildung und Qualifikation verfügt, sind sie in Deutschland immer noch sehr wenige Frauen in den Führungsetagen.

Um die Präsenz von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen, gibt es seit Mai 2015 das Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Führungspositionen (FüPoG). Dieses Gesetz verpflichtet größere Unternehmen, den Frauenanteil in ihren Aufsichtsgremien, Aufsichtsräten, Aufsichtsräten und Führungspositionen zu erhöhen. Diese so genannte „Frauenquote“ wurde auf verschiedene Weise wahrgenommen und wird immer noch heftig diskutiert. Seit der Einführung dieses Gesetzes ist der Anteil der Frauen in diesen Bereichen leicht gestiegen.

Im politischen Bereich ist die Situation ähnlich: Auch hier sind Frauen unterrepräsentiert. Obwohl Deutschland eine Kanzlerin (Angela Merkel) hat, ist der Anteil der Frauen im politischen Bereich im Allgemeinen und insbesondere auf lokaler Ebene immer noch niedriger als der der Männer. Deutsche Parteien haben unterschiedliche Ansätze zum Thema Frauenquote. Einige Parteien haben feste Quoten, andere nicht. Insgesamt ist die Politik jedoch bestrebt, Frauen und ihre Beteiligung am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben zu fördern.

Niedrigere Löhne und unbezahlte Arbeit

Im Durchschnitt verdienen Frauen in Deutschland weniger als Männer. Das liegt zum Teil daran, dass Frauen in den Bereichen mit niedrigeren Zahlungen arbeiten, wie beispielsweise bei den Sozialdiensten. Außerdem verdienen Frauen oft weniger Geld, wenn sie die gleiche Arbeit verrichten wie ihre männlichen Kollegen. Seit Jahren diskutieren Politiker über verschiedene Vorschläge zur Förderung der Lohngleichheit, aber bisher hat sich nicht viel geändert. Ein Tag im Jahr wurde in Deutschland als „Equal Pay Day“ bezeichnet, um das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen.

Auch die Verantwortung des Haushalts, der Kindererziehung und der Betreuung der kranken oder alten Familienmitglieder liegt nach wie vor überwiegend bei den Frauen – das sind unbezahlte Aufgaben, die oft nicht einmal als Arbeit wahrgenommen werden. Gleiches gilt für die soziale und kulturelle Freiwilligenarbeit, die ebenfalls überwiegend von Frauen geleistet wird.

 
Obwohl immer mehr Frauen arbeiten, gilt der Mann in vielen Familien in Deutschland immer noch als Haupternährer, der nicht zur Hausarbeit beitragen muss.

Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter und findet leider sehr oft statt. Häusliche Gewalt ist vor allem sehr verbreitet. Nach einer Umfrage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat jede vierte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben häusliche Gewalt erlebt. Zum Schutz der Frauen wurde 2002 das so genannte Gewaltschutzgesetz verabschiedet. Dieses Gesetz erlaubt es der Polizei, sofortige und vorgerichtliche Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Frau zu ergreifen. So kann es beispielsweise sein, dass der Täter die gemeinsame Wohnung sofort verlassen muss.